Sturz- und Dekubitusprävention sind fest im Pflichtenheft von Pflegeeinrichtungen verankert. Denn die Häufigkeit von Dekubitus oder Stürzen ist ein zentraler Aspekt der Pflegequalität. Bereits seit 2011 steht die Messung von beiden auf dem Messplan des ANQ (Nationaler Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken). Die Ergebnisse aus den letzten Jahren bescheinigen den Spitälern zwar ein gutes Qualitätsniveau – gerade bei der Sturzprävention gibt es laut der Messung indes noch Verbesserungspotenzial. Zudem belegen neueste Studien, dass Stürze in Pflegewohnheimen bisher nicht in ausreichendem Masse verhindert werden können. Neue Sensoriksysteme können hier wertvolle Dienste leisten.
Gerade für ältere Menschen bergen Stürze grosse Risiken. Denn Gleichgewichtssinn und Kraft nehmen im Alter ab. Zahlen des Bundesamtes für Statistik zeigen, dass mehr als jeder oder jede Vierte zwischen 65 und 79 Jahren mindestens einmal im Jahr stürzt. Schwerwiegende Folgen wie der Verlust der Selbstständigkeit oder gar der Tod belasten Betroffene, Angehörige und sogar die gesamte Volkswirtschaft. Schliesslich schlagen die Kosten jedes Sturzes mit ca. 30’000 Franken zu Buche. Das Interesse, Stürze zu verhindern, ist also mehr als gerechtfertigt. Im Allgemeinen genauso wie im Besonderen.
Wenn es darum geht, die Sicherheit von Patienten oder Bewohnenden zu erhöhen, können Sensoriksysteme viel zur Sturzprävention in Spitälern oder Seniorenzentren beitragen. Lösungen, die nicht am Körper getragen werden – wie Wearables –, sondern weder für Pflegeempfänger noch für Pflegekräfte sichtbar sind – Hideables –, werden immer beliebter. Sensorpads unter der Matratze und Sensorik am Bett montiert unterstützen in unterschiedlichen Situationen. Versucht beispielsweise eine Patientin oder Bewohnerin unbeaufsichtigt aus dem Bett zu steigen, wird über den Sensor eine Gesundheitsfachperson alarmiert, die umgehend helfen kann. Zur Dekubitusprävention zeigt der Sensor wiederum an, wenn Patient oder Bewohner umgelagert werden sollten. Und dank der Feuchtigkeitsmessung wird die Patienten- und Bewohnerintimität geschützt.
Einsatz und Nutzung von neuen Technologien und digitalen Lösungen sind also für alle Beteiligten hilfreich: Für Pflegeempfangende kann sie sogar mobilitätsfördernd sein. Studien zeigen, dass deren Sicherheitsgefühl steigt, weil sie wissen, dass im Notfall zeitnahe Unterstützung durch Pflegende geleistet werden kann. Gleichzeitig werden Gesundheitsfachkräfte entlastet. Denn durch das anlassbasierte Handeln können Routineaufgaben und wertvolle Ressourcen bei Umlagerungen wesentlich reduziert werden.
Mehr und mehr erkennen auch Krankenversicherer in diesen neuen Technologien und Systemen beträchtliche Chancen zur Kosteneinsparung. Krankenkassen profitieren beispielsweise von weniger Stürzen und deren oft schweren Folgeerscheinungen. Oder auch davon, wenn Menschen dank Sensortechnologien länger ohne stationäre Pflege klarkommen.
Wie funktionieren Sensoriksysteme?
Bei SafeSense®3, dem System von Bigla Care, wird beispielsweise das Sensorpad ganz einfach unter der Matratze positioniert. Es dient zur Übermittlung der Signale an die Connectivity Box, in welcher die Sensorik und die Intelligenz stecken. Daten werden direkt in der elektronischen Überwachungseinheit ausgewertet und notwendige Informationen in Echtzeit an die SafeSense®3‑Software, zur Rufanlage oder zur gewünschten Pflegedokumentation übermittelt. Das funktioniert entweder über Mobilfunk bzw. GSM oder im Indoorbereich über WLAN. Der Connection-Broker kann als SaaS oder onPremise betrieben werden. Dabei werden die Daten weder auf der SafeSense®3 Connectivity Box noch auf externen Servern gespeichert. Auf Wunsch können diese an das Primärsystem des Kunden übergeben werden. Ansonsten werden die relevanten Informationen auf den Smartphones der verantwortlichen Pflegenden oder am Stations-PC angezeigt und sind für 24 Stunden abrufbereit. Das GSM-Modul sorgt für vollkommene räumliche Unabhängigkeit. Und genau darum ist das System nicht nur für Spitäler und Pflegewohnheime interessant. Es eignet sich auch für den privaten Anwendungsbereich, da keine zusätzliche Infrastruktur benötigt wird.
Ist die Skepsis gegenüber Neuem angebracht?
Trotz der offensichtlichen Vorteile eines Bewegungsmonitorings via Sensoriksystem setzen aktuell nur führende Gesundheitseinrichtungen auf innovative technologische Pflegesettings. Zu gross sind die bisher bekannten ICT-Aufwände, beispielsweise für Sensorik zur Präsenzüberwachung in Räumen. Hinzu kommen die Unsicherheit bezüglich Datenschutzes sowie Hindernisse der Einbindung in den Pflegeprozess oder die Skepsis von Pflegepersonal gegenüber digitalen Technologien.
Mit der passenden Lösung können diese Hindernisse überwunden werden. Sensoriksysteme wie SafeSense®3 brauchen keine zusätzliche Infrastruktur. Um die passende digitale Lösung in eine bestehende Organisation und IT-Umgebung von Spitälern, Kliniken oder Seniorenzentren sicher einzuflechten, benötigt es dennoch fundiertes Wissen und ein professionelles Leading. Und Menschen, die wissen, wie sie digitale Kompetenz in Unternehmen entwickeln.
Über Fuchsgroup
Gemeinsam mit unseren Kunden im Gesundheitswesen arbeiten wir seit über 25 Jahren an konkreten Themen zum Wohle von Patienten, Pflegefachkräften und Institutionen. Wir beschäftigen uns mit übergeordneten Vernetzungsfragen und bauen gleichzeitig die digitalen Kompetenzen unserer Kunden und deren Mitarbeitenden aus. Damit machen wir das Leben von Pflegeempfangenden und Pflegenden leichter. Think digital. Think human.